Race Across America
Titel: Race Across America
Autor: Klaus Haetzel
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 1502506408
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Race across America gilt als das härteste Radrennen der Welt und wird jährlich vom Pazifik zum Atlantik nonstop über fast 5000 Kilometer quer durch Nordamerika ausgetragen. Dabei wurde im Jahr 2014 erstmals vom Sieger die Zeitgrenze von acht Tagen unterboten.
Der deutsche Extremsportler Klaus Haetzel ging als Einzelzeitfahrer vor 20 Jahren 1994 als Senior mit 53 Jahren an den Start in Los Angeles und wurde von der Sportredaktion des ZDF sowie einem Reporterteam der deutschen Playboy-Redaktion bis ins Ziel in Savanna, Georgia, begleitet. Zum 20. Jahrestag dieses Ereignisses schnitt ZDF-Kameramann Alexander Thorbecke einen anderthalbstündigen Directors Cut dieser Reportage aus dem historischen Filmmaterial und stellte ihn bei Youtube ein – RAAM 1994.
Klaus Haetzel liefert mit Fotos des bekannten Fotografen Jo Magrean das Buch zum Film und gibt nie dagewesene Einblicke in die seelische und körperliche Kernschmelze der Teilnehmer, die sich und ihren Begleitteams alles abfordern. Schlafmangel, Leidensfähigkeit, Halluzination und der Wille, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen, prägen das Rennen.
Der RAAM-Kurs führt durch die Wüste, den Hitzegürtel der USA, die Rocky Mountains, Stürme, tagelange Einsamkeit und Großstädte. Wenn die Teilnehmer alles gegeben haben, kommt RAAM und will mehr. Während die Erstürmung des Mount Everest mit Hilfe bezahlter Sherpas längst zum Massentourismus geworden ist, hält sich die Zahl der erfolgreichen RAAM-Finisher, die mit dem begehrten goldenen Ring ausgezeichnet werden, noch immer bei wenigen Hundert. Dennoch wächst die Zahl der europäischen Teilnehmer nicht nur ständig, die Europäer sind inzwischen längst zu den stärksten Herausforderern ihrer amerikanischen Konkurrenten geworden.
Was macht die Faszination dieses einzigartigen Wettkamfes aus? Es locken keine hohen Preisgelder, die enormen Kosten der Teilnahme müssen privat aufgebracht werden, keine Zuschauermassen wie bei der Tour de France treiben die Fahrer an. Es ist vor allem ein Kampf gegen sich selbst, ein Ringen um Sponsoren und ein ständiges Werben um die eigenen Helfer, die der teilnehmende Sportler durch Dick und Dünn an seiner Seite halten muß, weil er ohne sie verloren ist. Die Summe eines erfolgreichen Zieleinlaufs ist eine Gemeinschaftsleistung, die sich nicht in der Ergebnisliste niederschlägt. Es ist eine das Leben aller Beteiligten prägende Erfahrung, die sich nicht mit Geld kaufen läßt.
Haetzel gewann zu Jahresbeginn 1994 mit einer von ihm mit initiierten Spendenaktion für das vom Erdbeben hart getroffene Los Angeles, Berlins Schwesterstadt, die Aufmerksamkeit und Patenschaft des amerikanischen Botschafters Richard Holbrooke, der seinem „German American Friendshipteam“ die aufmunternden Worte mit auf den Wewg gab: „This guy derserves a royal takoff.“ Das half, einige Türen zu öffnen.
Es muß nicht immer ein Erdbeben sein, das ein Projekt wie die Teilnahme am RAAM ermöglicht. Aber es sind schon vergleichbare Energien erforderlich, um ein Projekt wie den Einsatz bei diesem transkontinentalen Radrennen zu verwirklichen. Für Haetzel, der im 38.Lebensjahr wegen einer schweren Krebserkrankung operiert wurde , ist es die Erfahrung der jedem Menschen unbegrenzt zur Verfügung stehenden Lebensenergie, die ihn zu seinen großen Wettkämpfen in vielen Teilen der Welt antrieb.