Die Literaturbloggerin Ann-Bettina Schmitz hat ein Interview mit mir geführt. Fühle mich geehrt und gebe es hier gerne in Auszügen wieder.
Dein zuletzt veröffentlichter Roman heißt „Der Indalo Code“. Wer oder was ist denn ein Indalo?
Der Indalo ist eigentlich ein Glücksbringer. Das Zeichen ist auf vielen Türen und Wänden des spanischen Almeria zu finden und stammt aus einer antiken Höhle. Ironischerweise wird es aber auch für den Deal gebraucht, der für das bis heute plutoniumverstrahlte Dorf Palomares nach dem Absturz eines US-Atombombers 1966 zwischen den USA und Spanien erzielt wurde. Es ist ein fauler Kompromiss zwischen Politik und Konzernen, in den mein Protagonist als mallorquinischer Pilot verstrickt ist.
Deine Krimis spielen alle auf Mallorca, wo du ja jetzt auch wohnst. Warum Mallorca? Wegen des schönen Wetters?
Als Trainingsziel war Malle für mich als Radsportler seit den Siebzigern angesagt. Hinzu kommen familiäre und freundschaftliche Gründe. Meine Vorfahren waren Arbeitersportler und teilweise in den Spanischen Bürgerkrieg verwickelt. Für mich als Resident und Republikaner ist die unbewältigte spanische Vergangenheit immer noch ein Aufreger.
Rufus Katzer, der Protagonist deiner Krimis ist ein ehemaliger Journalist. Diesen Beruf hast du auch früher ausgeübt. Wie viel von dir steckt in Rufus Katzer? Erlebt der die Abenteuer, die du gerne erlebt hättest?
Ich habe mal als Polizeireporter angefangen, ehe ich investigativer Journalist mit internationalen Kontakten wurde. Als Sportler und homo politicus bin ich weit herumgekommen, Washington, Tokio und Hawaii eingeschlossen. Rufus Katzer würde es ohne meine Erfahrungen nicht geben. Egal wie viel Krimis ich noch schreibe, ich kann niemals alles zu Papier bringen, was ich erlebt habe.
In „Der Mann mit dem Frettchen“ geht es um Flüchtlinge und Schlepper. Dieser Krimi ist 2015 erschienen. Haben dich die Ereignisse dieses Jahres dazu inspiriert oder wäre das Buch auf jeden Fall so erschienen?
Meine Krimis haben immer einen aktuellen Auslöser. Als Mittelmeeranrainer gehen mir die Schicksale der Bootsflüchtlinge nicht am Arsch vorbei. In „Fiesta mit Leiche“ habe ich meine ersten Kajak-Abenteuer verarbeitet, als ich gestrandet eine Nacht auf den Klippen im Norden der Insel verbringen musste und im „Indalo Code“ greife ich auf meine Freundschaft mit den Leicht-Fliegern der Insel zurück.
Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?
Von einem amerikanischen Krimi-Autor habe ich gehört, er habe fünf Jahre gebraucht, um über Nacht berühmt zu werden. Nach dieser Rechnung wäre ich jetzt auch mal dran. Mein potenzielles Publikum sollte sich jetzt ohne schuldhaftes Verzögern dafür entscheiden, schnell mit an Bord zu kommen.
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