Der neue Katzer, in diesem Jahr mit leichter Verspätung zum Sommerende erschienen, kommt genau richtig für ein regnerisches Herbstwochenende. Auch in Katzers fünftem Fall jagt sein Protagonist quer über seine Wahlheimat Mallorca, nicht ohne auch dieses Mal einen Ausflug aufs spanische Festland zu unternehmen. In der Pilgerstadt Santiago de Compostela versucht er mithilfe einer russischen Mathematiklehrerin das Geheimnis eines Virenforschers in der Franko Ära zu entwirren.
Tödlicher Strudel
In seinem Fünften Mallorca Krimi macht Rufus Katzer die Bekanntschaft mit einem versenkten U Boot des spanischen Bürgerkriegs in der Bucht von Alcudia. Bei einem verbotenen Tauchgang mit seinem Skipper Freund Paco und dessen Kollegen trifft er auf die Mathematiklehrerin Noa, Pacos Freundin.
Als Katzer wenige Tage später bewußtlos in der verfallenen Hütte von Fartaritx neben dem toten Skipper Paco aufwacht, sieht er sich plötzlich des Mordverdachtes ausgesetzt.
Zunächst scheint der Tauchgang nichts mit dem toten Skipper zu tun haben, bis zwei der Taucher tödlich erkranken. Und langsam entsteht das Gespenst eines geheimnisvollen Unterwasser Labors, eines zu Unrecht erschossenen republikanischen Kapitäns und der Existenz tödlicher Viren.
In flottem Ton paart Katzer wie immer Wortwitz mit Selbstironie.
Er nimmt uns mit auf die Hochebene von Fartaritx, in die Meerestiefen der Bucht von Alcudia. Er jagt wie immer quer über die Insel und landet schließlich auf dem Festland im Archiv der Universität von Santiago de Compostela, wo Katzer mithilfe der Russin Noa versucht, die Geheimnisse des Virenforschers Florindo del Maron zu erforschen, Onkel des berühmten galicischen Mafia Bosses El Santo. Bald haben er und seine Freunde nicht nur die tödlichen Viren sondern auch die Verfolgung der Mafia im Gepäck.
Katzers Schreibe erzeugt einen atemlosen Sog beim Lesen. Schauplätze und Figuren geben sich die Klinke in die Hand, bis sich am Ende weitere Tote einfinden, eine große Summe Bargeld fehlt und das Geheimnis eines verschleppten und versenkten U Bootes zur Bedrohung wird.
Für alle Krimi und Mallorca Fans ein absolutes MUSS.
Zum Buch
Wer Katzers letzten Fall Der Indalo Code oder auch eines der früheren Bücher gelesen hat, der freut sich über ein feines Detail. Die Begegnung mit wiederkehrenden Figuren, allen voran Öhrchen, seine treue Rottweiler Hündin, die manches Mal als Wachhund aushilft, der Gitano Junge Amade, der Quellen hat, die anderen verschlossen sind, Max Friedmann von Europol, aber auch die Kommissarin Isabel im Morddezernat in Palma inklusive ihres mürrischen Chefs, Inspektor Caplonch, sind wieder mit von der Partie.
Katzers Erwachen in der Ruine von Fartaritx ist das Erwachen in einen Alptraum, der sich wie ein Krake immer dichter um ihn schlingt. Die Nachricht über den Tod zweier Taucher, mit denen er eine Woche zuvor auf einer Exkursion war, zur Vermutung über ein geheimes Forschungslabor in einem versenkten U Boot und Machenschaften der galicischen Mafia treiben unseren Ermittler wider Willen immer tiefer in die Geschichte.
Katzers Aufenthalt im Gefängnis der Guardia Civil in Port Pollença gehören zu den Höhepunkten an Plastizität der Geschichte. Ein vergessener Umschlag auf dem Rücksitz seines Autos hat einen Besuch der Guardia Civil in seinem Haus zur Folge und lässt auch seine Freundin Isabel im Morddezernat in Palma an ihrem alten Freund zweifeln.
Katzer scheut keine Mühen, sich in ein besseres Licht zu rücken und vor allem, dem Rätsel um das U Boot auf die Spur zu kommen. Schließlich verschlägt es ihn in das Archiv der Universität von Santiaga de Compostela, wo die Freundin des toten Skippers, die russische Mathematikerin Noa, versucht, das verschlüsselte Tagebuch eines Virenforschers zu entziffern, welcher auf dem U Boot gelebt haben soll. Die Spur bleibt stecken und ein weiterer Taucher verliert sein Leben. Die galicische Mafia hängt sich an Katzers und Noas Spuren, und es scheint kein Entrinnen.
Und dann findet der Gitano Junge Amade die Verbindung zu Ismael, der wohl mehr mit der ganzen Geschichte zu tun hat, als irgendjemand ahnte…
Tödlicher Strudel. Rufus Katzers Fünfter Fall.
Fartaritx
Der Ausflug nach Fartaritx ist übrigens eine lohnenswerte Wanderung und ab Pollença in ca.1,5 Stunden bergauf zu erreichen. Mittlere Kondition und Trittsicherheit sind vonnöten.
Zum Autor
Rufus Katzer, Jahrgang 1941, war Berliner Polizeireporter und politischer Journalist und ging mit Klaus Schütz als Chef vom Dienst ins Presseamt des Senats, wo er u.a. für Jochen Vogel, Richard v. Weizsäcker und Eberhard Diepgen arbeitete. Mit Walter Momper erlebte er den Berliner Mauerfall an der Oberbaumbrücke. Katzer lernte zahlreiche Staatsoberhäupter, Geheimdienstler und religiöse Führer (Dalai Lama) kennen, bevor er 2000 nach Mallorca ging, wo er heute als Krimi Autor arbeitet. Seine Stories liefern ihm Land und Leute der Insel, die er als Bergwanderer und Kajakfahrer gründlich kennengelernt hat. Katzer, Journalist und Autor, ein vom Leben gezeichneter Typ, der nicht aufgeben kann und heute ein gastliches Haus mit vielen Tieren in Pollença bewohnt.